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Seseke
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Technik für einen sauberen Fluss

So paradox es klingt – eine naturnahe Seseke setzt große Investitionen in technische Einrichtungen voraus. Damit über der Erde sauberes Wasser fließen kann, müssen beispielsweise unter der Erde neue Abwasserkanäle entstehen. Dies kann zur Herausforderung werden, wenn der Kanal im unterirdischen Vortrieb unter bebautem Gelände oder besonders schützenswerten Biotopen gebaut werden muss. Der Umgang mit Altlasten gehört beim Kanalbau in einer Industrieregion ohnehin zum Alltag und selbst mit Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg muss man immer rechnen. Dies alles ist aber an der Seseke bereits bewältigt. Während an der Emscher noch fleißig gegraben wird, ist das unterirdische Kanalnetz hier bereits fertig gestellt.

Zweite Voraussetzung für eine saubere Seseke sind dezentrale Kläranlagen. Über Jahrzehnte wurde das gesamte Abwasser zur Mündung des Flusses transportiert und dort in einer zentralen Kläranlage behandelt. Heute übernehmen vier über den Flusslauf verteilte Kläranlagen diese Aufgabe.

Die Seseke soll aber nicht nur ein sauberer, ökologisch intakter, sondern auch ein sicherer Fluss sein. Hochwasserschutz hat also bei der Umgestaltung oberste Priorität. Dazu gehören neben Deichen auch Hochwasserrückhaltebecken. Wenn bei Starkregen Niederschlagsmengen anfallen, die von Kanalisation und Flusslauf nicht mehr verkraftet werden können, nehmen sie das Wasser auf und verhindern so eine Überschwemmung bewohnter Gebiete. Mit Volumen von mehreren Hunderttausend Kubikmetern können solche Hochwasserrückhaltebecken das Volumen einer kleinen Talsperre haben.

Ein weiterer Baustein für den Hochwasserschutz sind Pumpwerke. Durch die Bergsenkungen der Vergangenheit ist der Abfluss zahlreicher Wasserläufe nicht mehr sichergestellt. Einzelne Bäche würden - sich selbst überlassen - sogar rückwärts fließen, viele tiefliegende Gebiete würden ständig unter Wasser stehen. Solche sogenannten Polder müssen durch rund um die Uhr laufende Pumpwerke entwässert werden, um die Keller entlang der Seseke trocken zu halten.