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Seseke
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Umbau mit Konzept - Das Sesekeprogramm

Die Umgestaltung eines ganzen Flusssystems ist nicht nur langwierig, sondern auch komplex. Es geht dabei schließlich nicht nur um wasserwirtschaftliche Aufgaben, sondern auch um Fragen der Ökologie und Stadtplanung. Koordiniert werden all diese Herausforderungen durch den Lippeverband im Sesekeprogramm. Es ist der planerische Rahmen, der das Zusammenspiel aller Maßnahmen vom Baubeginn 1988 bis zur voraussichtlich vollständigen Fertigstellung im Jahr 2012 regelt. Vorrangig sind dabei folgende Aufgaben:

  • Beseitigung der offenen Abwasserableitung
  • Bau von 4 dezentralen Kläranlagen anstelle der zentralen Flusskläranlage in Lünen
  • Ökologische Umgestaltung der Wasserläufe
  • Wiederherstellung der Gewässer als Erholungs- und Erlebnisräume
  • Integration der Gewässer in die Städte
  • Sicherstellen des Hochwasserschutzes

Drei Handlungsfelder für eine neue Seseke

Voraussetzung für den Umbau ist die Entflechtung von Abwasser und Reinwasser als erstes Handlungsfeld. Parallel zu allen Wasserläufen müssen unterirdische Kanäle gebaut werden – angesichts der komplexen Bodenverhältnisse und der häufigen Altlasten keine allzu leichte Aufgabe. Zweites Handlungsfeld ist die Regenwasserbewirtschaftung. Im dicht bebauten Einzugsgebiet der Seseke kann Regenwasser nur selten natürlich im Boden versickern. Es gemeinsam mit dem Abwasser zu den Kläranlagen zu transportieren erfordert aber überdimensionierte und entsprechend teuere Abwasserkanäle. Teil des Sesekeprogramms ist daher eine dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, bei der das Regenwasser wieder stärker vor Ort versickern kann oder gedrosselt in die Gewässer eingeleitet wird. Regenwasserbehandlungsanlagen und Regenüberlaufbecken sorgen dafür, dass die Gewässer auch bei Starkregen nicht verschmutzt werden. Das dritte Handlungsfeld ist der eigentliche Gewässerumbau. Hierbei werden die Sohlschalen entfernt, störende Gewässerbauwerke verändert und das Flussprofil wo immer es möglich ist aufgeweitet. Ziel ist ein Flussverlauf, der im Rahmen des technisch und finanziell Machbaren weitgehend dem gewässertypischen Leitbild eines Flachlandflusses entspricht.

Der Seseke-Umbau in Zahlen

Investitionen : ca. 500 Mio. Euro
Kläranlagen : 4 Anlagen mit 620.000 Einwohnerwerten
Abwasserkanäle : 85 km
Regenwasserbehandlung : 115.000 m³
Ökologische Gewässerverbesserung : 87 km
Rückhaltung von Regen und Hochwasser : 970.000 m³