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Line of Beauty - das fünfte Klärwerk   Susanne Lorenz

Susanne Lorenz zitiert mit ihrer Arbeit die noch nicht begradigte Seseke vor 1920 und zeichnet den historischen Verlauf mit einer kurvigen Kontur nach. Eingerammte Wasserbauhölzer definieren ein ca. 40 m langes Segment gefüllt mit speziellen Wasserpflanzen, die das Flusswasser zusätzlich reinigen. Der Fahrradweg wiederholt auf der Höhe des Flusssegments die kurvige Kontur. So wird die veränderte Form des Fahrradwegs zum erlebbaren Zeichen für die Intervention im Fluss.

„Line of Beauty – das fünfte Klärwerk“ vervollständigt die historischen Schichten der Seseke zu einer Trias: Die Seseke vor 1920, als kanalisierter Abwasserfluss und als naturierter Fluss. In einer Tradition, die seit der Antike als Konzept formuliert ist, wird in „Line of Beauty“ das Schöne (die Form) mit dem Nützlichen (der Reinigung) verbunden.

Der Titel Line of Beauty (nach William Hogarth, einem englischen Maler und Grafiker, 1697-1764) verweist auf die Suche nach einer sichtbaren Formel der Natur. Auch Susanne Lorenz sucht eine Haltung zum Landschaftswandel und stellt Fragen wie: Ist das Schöne das sichtbar Gestaltete, wie der ausgeklügelte Kanal als Ausdruck der Ingenieurkunst? Oder ist das Schöne das Natürliche, welches es zu definieren gilt: Eine natürlich entstandene Form, eine nach natürlichen Parametern konstruierte Form oder das Natürlich-Werden einer künstlichen Form?